Professor umringt von seinen Studierenden
Forschung

Sustainable work

Internationaler Workshop zu „Sustainable Work

Nachhaltige Arbeit im länderübergreifenden Kontext

Am 7. und 8. November fand an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA), Campus Schwerin, ein internationaler Workshop zum Thema „Sustainable Work“ (nachhaltige Arbeit) statt. Er wurde durch die Professoren Sebastian Brandl und Ingo Matuschek organisiert und hatte zum Ziel, die Ergebnisse der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in den vergangenen Jahren finanzierten Arbeitsgruppe Nachhaltige Arbeit des Deutschen Komitees für Nachhaltigkeitsforschung (DKN) in einen länderübergreifenden Kontext zu stellen.

Nachhaltiges Arbeiten bedeutet, Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen, die Menschen dabei unterstützen, sich während eines verlängerten Arbeitslebens zu engagieren und am Arbeitsplatz zu bleiben. Die Arbeitswelt muss umgestaltet werden, um die Faktoren zu beseitigen, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer davon abhalten oder behindern. Aber auch individuelle Umstände müssen berücksichtigt werden. Die Herausforderung besteht darin, die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Einzelnen mit der Qualität der angebotenen Arbeitsumgebung in Einklang zu bringen und dabei Umweltfragen zu beachten.

Wissenschaffende und Akteure aus sechs europäischen Ländern sowie aus Chile trugen dazu jeweils nationale Debatten sowie regionale Besonderheiten zusammen und bilanzierten einen höchst differenten Stellenwert des Topos Nachhaltige Arbeit in den wissenschaftlichen und öffentlichen Diskursen der einzelnen Herkunftsländer.
So rangiere die Debatte – anders als etwa in Deutschland mit seinem relativ verbreiteten, wenn auch nicht unwidersprochenem Diskurs – in so unterschiedlichen Ländern wie Österreich, Kroatien, Tschechien oder Spanien deutlich hinter anderen Themen des Arbeitsmarktes, wie beispielsweise denen der sozialen Sicherung, dem Abbau von Arbeitslosigkeit, der Fortführung industrieller Kerne oder der Abwanderung und Alterung der Erwerbsbevölkerung. Auch der schwedische Diskurs kennt Stolpersteine, das Land scheint mit Ausnahme der Bewahrung der Ozonschicht und dem Schutz vor Strahlung längst nicht alle der sechzehn im Jahr 1999 vereinbarten Umweltziele realisieren zu können und damit trotz aller Ambitionen keineswegs einen klaren Pfad in der Verknüpfung von Arbeit und Nachhaltigkeit (Umwelt) eingeschlagen zu haben.

Es scheinen unterschiedliche Geschwindigkeiten zu sein, mit denen die Debatten um Nachhaltige Arbeit vorangetrieben werden (können). Damit deutet sich ein weiteres Abstimmungsproblem in der Europäischen Union an, dem die Teilnehmenden des Workshops auch zukünftig gemeinsam mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen sowie weiteren Akteuren nachgehen wollen. Dazu ist als erster Schritt der Verstetigung ein Antrag zur Unterstützung der Vernetzung auf europäischer Ebene vorgesehen. Hinzugezogen werden sollen zukünftig auch Vertreter und Vertreterinnen der europäischen Arbeitsverwaltungen.